Eine Auflistung der 42 Sauerland-Seelenorte

Diese Orte zeigen eindrucksvoll den kulturellen und natürlichen Reichtum des Sauerlandes

ANKOMMEN

Die Ausstrahlung, die ein Ort für uns hat, erschließt sich nicht im Vorbeigehen. Sie wahrzunehmen, erfordert eine entspannte und offene innere Haltung. Hier eine Anleitung zum Erkunden der Sauerland·Seelenorte.

AUFWÄRMEN
Beginnen Sie mit einer kleinen Übung zur Öffnung der Sinne. Auf diese Weise verfeinern Sie Ihre Wahrnehmung: Sind Sie wandernd unterwegs, gehen Sie die letzten 10 bis 15 Minuten bis zum Ziel in Stille. Versuchen Sie, sich nacheinander jeweils auf einen Ihrer Sinne zu konzentrieren: Lauschen Sie eine Weile auf das, was Sie umgibt. Hören Sie dem Knistern eines trockenen Blattes zu, wenn Sie es an Ihrem Ohr zerreiben. Gibt es etwas zu schmecken? Vielleicht können Sie eine Waldbeere pfücken und langsam im Mund zergehen lassen? Wie schmeckt der Schnee am Wegesrand? Das Wasser der Quelle? Nehmen Sie den Ort mit Ihren Augen auf. Genießen Sie die unterschiedlichen Farben und Formen, das Kleine und das Große, das Weite und Nahe. Spüren Sie die Sonne oder den Regen auf Ihrer Haut, den Wind in Ihrem Haar… Spüren Sie, wie Ihre Füße den Boden berühren – vielleicht möchten Sie mal wieder barfuß gehen? Erschnuppern Sie Ihre Umgebung. Welche Düfte und Gerüche können Sie wahrnehmen? Reisen Sie mit Auto oder ÖPNV an, suchen Sie sich einen geschützt liegenden Platz in der unmittelbaren Nähe. Dort können Sie diese kleine Übung auch im Stehen machen. Ein Tipp: Unsere Sinne wollen gelockt werden. Geben Sie Ihnen dazu etwas Zeit. Haben Sie Geduld.
AUSWEITEN
Suchen Sie sich einen Ast, eine Rinne oder Wegkante.
Mit einem bewussten Schritt über diese ›Schwelle‹ betreten Sie einen neuen Wahrnehmungsraum. Nun lassen Sie sich – ohne zu sprechen – treiben. Folgen Sie Ihrem Gefühl. Was zieht Sie an? Wo möchten Sie auf Abstand bleiben? Tun Sie, was Sie sonst vielleicht nicht tun: Breiten Sie sich auf dem Waldboden aus, legen Sie Ihr Ohr an einen Baum, nehmen Sie in einer Kirche eine ungewohnte Perspektive ein. Nutzen Sie all Ihre Sinne, um aufzunehmen, was Sie umgibt. Nehmen Sie wie mit einem Radar sensibel die Umgebung wahr. Sammeln Sie neugierig und ohne Vor-Urteile ein, was dieser Ort für Sie bereithält. Bewerten Sie
nichts! Fahren Sie Ihre ›Antennen‹ aus und treten Sie in Verbindung mit dem, was sich zeigt. Wie wirkt das auf Sie? Beobachten Sie Ihre Gedanken. Verändert sich vielleicht Ihre Stimmung? Regt sich etwas im Körper? Nach einer Weile (etwa 15 Minuten) gehen Sie zu der von Ihnen gewählten Schwelle zurück, übertreten sie und verlassen auf diese Weise bewusst diesen besonderen Wahrnehmungsraum.
NACHSPÜREN
Mit einer kurzen Zeit der Stille runden Sie das Erlebnis ab.
Allein mit sich oder zusammen mit anderen: Nehmen Sie sich zum Abschluss noch etwas Zeit, um sich bewusst zu werden, was dieser Ort in Ihnen bewegt hat. Welche Bilder, Assoziationen oder Geschichten sind lebendig geworden, welche Saiten in Ihnen kamen in Schwingung? Haben Ihre Gedanken, Gefühle oder körperlichen Empfindungen ein gemeinsames Thema? Und schließlich: Wie geht es Ihnen jetzt? Hat die Zeit gutgetan? Hat Sie die Begegnung mit diesem Ort angeregt? Sind Sie innerlich ruhig geworden? Haben Sie Antworten gefunden? Oder sind Sie auf eine Frage gestoßen, die Sie weiterbringt?
Trauen Sie Ihrer Wahrnehmung und geben Sie ihr Bedeutung. Es hilft, das Erlebte zu bündeln: durch eine kleine Tagebuchnotiz, eine Postkarte, die Sie sich selbst zuschicken oder durch ein Bild. Sind Sie in einer kleinen Gruppe unterwegs, lohnt es sich, die Erlebnisse zusammenzutragen. Sie werden erstaunt sein, wie sich unterschiedliche Wahrnehmungen zu einem Ganzen zusammenfügen. Die Qualität eines Ortes zeigt sich darin. Manchmal hell und klar, zuweilen als ein Schimmer oder ein Aufblitzen. Und bei Ihrem nächsten Besuch entdecken Sie vielleicht eine ganz andere Qualität dieses Seelenortes.