Stein-Zeit-Mensch

Schmallenberg-Schanze (51.111599 | 8.380608)

Ehrfurcht

Monumentale Skulptur des Künstlers Nils-Udo inmitten der ausgedehnten Wälder des Rothaarkamms auf dem WaldSkulpturenWeg von Schmallenberg nach Bad Berleburg.

Erde, Stein und Holz. Sonst nichts. So einfach. Und gleichzeitig trifft mich dieses Bild mit archaischer Wucht. Der dunkle Felsquader liegt auf einem Sockel, unendlich schwer, unangreifbar, wie aus der Ewigkeit gefallen. Woher stammt er? Wie kam er hierher? Welche Riesen konnten ihn bewegen? Warum landete er hier, auf dieser Lichtung? Umfriedet wird er von acht Baumstämmen, ohne ihre Rinde hell, glatt und nackt, auch sie massiv. Säulen des Waldes. Die Monsterhölzer, die waagerecht auf ihnen ruhen, begrenzen das rätselhafte Gebilde nach oben.
Ich setze mich auf eines der Waldsofas am Rande der Lichtung, lasse den Anblick auf mich wirken und schaue der Fantasie beim Fantasieren zu. Ein Tempel zu Ehren der steinernen Göttin? Sarkophag eines Hünen-Königs? Hessisch-westfälische Ansage an den Pharao: ›Pyramide können wir auch – aber schöner‹?





Die Holzstämme umringen den Stein der Stein-Zeit-Mensch Skulptur

Hirngespinste im Sinne des Erfinders. Das will er doch wohl: Leinen los, die Gedanken sind frei! Die Lichtung belebt sich. Wird Schauplatz eines historischen Gerangels. Köllsche gegen Nassauer. Die Köllschen siedeln nördlich des Rothaarkamms, die Nassauer südlich. Damit das Spiel über die Jahrhunderte spannend bleibt, erfindet man zwei unterschiedliche Dialekte, feindliche Landesherren, die einen beten das Kreuz linksrum, die anderen rechtsrum an. Bei Fürstenwechsel wird getauscht. Köllsche und Nassauer stehen sich auf der Lichtung gegenüber, fluchen aufeinander, drohen mit den Fäusten, rollen ringkämpfend über den Waldboden, der übliche Testosteron-Trip. Als alle tüchtig durchgewamst sind und ziemlich demoliert aussehen, erschöpft sich das Kämpfen. Die Recken merken, dass sie viel mehr gemein haben, als sie immer dachten. An aufflackernden Lagerfeuern gibt es erste Verbrüderungen. Und dann den Beschluss: Wir bauen hier, auf dem Rothaarkamm, ein Denkmal für den Frieden. Aus Erde, Stein und Holz. Sonst nichts. Aber unverrückbar sollte es sein, unverbrüchlich wie die neugeknüpfte Freundschaft. Und so ist es auch geworden. Jedenfalls in meinen Fantasieflügen.





Blick durch eine grüne Blätterwand auf den großen Stein

Hirngespinste im Sinne des Erfinders. Das will er doch wohl: Leinen los, die Gedanken sind frei! Die Lichtung belebt sich. Wird Schauplatz eines historischen Gerangels. Köllsche gegen Nassauer. Die Köllschen siedeln nördlich des Rothaarkamms, die Nassauer südlich. Damit das Spiel über die Jahrhunderte spannend bleibt, erfindet man zwei unterschiedliche Dialekte, feindliche Landesherren, die einen beten das Kreuz linksrum, die anderen rechtsrum an. Bei Fürstenwechsel wird getauscht. Köllsche und Nassauer stehen sich auf der Lichtung gegenüber, fluchen aufeinander, drohen mit den Fäusten, rollen ringkämpfend über den Waldboden, der übliche Testosteron-Trip. Als alle tüchtig durchgewamst sind und ziemlich demoliert aussehen, erschöpft sich das Kämpfen. Die Recken merken, dass sie viel mehr gemein haben, als sie immer dachten. An aufflackernden Lagerfeuern gibt es erste Verbrüderungen. Und dann den Beschluss: Wir bauen hier, auf dem Rothaarkamm, ein Denkmal für den Frieden. Aus Erde, Stein und Holz. Sonst nichts. Aber unverrückbar sollte es sein, unverbrüchlich wie die neugeknüpfte Freundschaft. Und so ist es auch geworden. Jedenfalls in meinen Fantasieflügen.

Das Beseelte dieses Ortes liegt darin, dass er sofort uralte Bilder in mir weckt. Tempel. Grab. Steinpyramide. Kultort. Anbetungsplatz. Ein Faden wird spürbar, der tausende Jahre zurückreicht, bis in die Vorgeschichte. Schon damals bezeugten Menschen die Ehrfurcht vor dem, was so viel größer ist als sie selbst. Sie brachten schwere Opfer und bauten etwas, das ebenfalls viel größer war als sie selbst. So wie hier: Erde, Holz, Steine und die Schönheit ihres Arrangements. Diese Sprache verstehe ich auch ohne Worte.

Autor: Michael Gleich

Und dann den Beschluss: Wir bauen hier, auf dem Rothaarkamm, ein Denkmal für den Frieden. Aus Erde, Stein und Holz.

Michael Gleich

Das Kunstwerk erreichen Sie am besten vom:

Start Wanderparkplatz Schanze (Schmallenberg) oder Kühude (Bad Berleburg): am besten erreicht man die Skulptur von Schmallenberger Seite aus vom Wanderparkplatz Schanze aus. Dieser befindet sich am Ortseingang von Schanze auf der linken Seite, von dort läuft man etwa 3,8 km über den WaldSkulpturenWeg (Markierung: blaues Tour auf weißem Grund) bis zur Skulptur ›Stein - Zeit - Mensch‹. Man passiert auf diesem Weg darüber hinaus den Seelenort ›Kyrill-Pfad‹, die Skulptur ›Krummstab‹ und die Skulptur ›Kein leichtes Spiel‹.

Zudem bietet es sich hier an, ein Stück auf dem Rothaarsteig zu wandern.

Weitere Infos erhalten Sie über den Schmallenberger Sauerland Tourismus: Tel: 02972/9740-0, E-Mail: info@schmallenberger-sauerland.de





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Audioweg am Rothaarsteig- Buchenwälder rund um Schanze
Schwierigkeit: Mittel | Strecke: 11.5km | Dauer: 3:30h | Aufstieg: 259m | Abstieg: 259m
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Landschaftsrahmen auf dem Kornberg am Rothaarsteig
Rothaarsteig
Schwierigkeit: Mittel | Strecke: 157.6km | Dauer: 97:0h | Aufstieg: 2894m | Abstieg: 3123m
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