Olsberg

Markante Felsen, Bergwerke, Gipfel, junge Flüsse – das alles prägt die Landschaft um Olsberg. Trotzdem geht es hier nicht nur ums Wandern. Wellness und vor allem die Wege zur Gesundheit, die der alte Pfarrer Sebastian Kneipp aufgezeigt hat, liegen den Olsbergern besonders am Herzen. Natur und Stille – saubere Luft und weiches, klares Wasser – Sauna und leckeres Essen – das sind die Zutaten zu einer Welt, die alles mitbringt, was man braucht, um sich so richtig gut zu fühlen. 

Gutfühlwelt 

Die Bruchhauser Steine sind zweifellos eines der spektakulärsten Natur-Fotomotive des Sauerlandes und damit einer der großen Höhepunkte in der Gemeinde Olsberg. Unzählige gute Foto-Blickwinkel von nah und fern sind schon in jedem erdenklichen Licht genutzt worden. Ein besonderes Foto von ihnen kann man nur an einem Tag im Jahr machen: dem Tag der Wintersonnenwende. 

Zwei Stunden vor Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg auf den Olsberg. Er ist nicht nur der Hausberg der Gemeinde, weil er den gleichen Namen trägt wie der Ort an seinem Fuß. Er bietet auch den besten Rundumblick weit und breit. Nach Norden schaut man auf die Briloner Hochfläche, nach Westen auf den Ort Olsberg tief im Tal und im Süden schwingen sich die Sauerländer Waldberge zu immer größeren Höhen auf. Ein Felsen mit darin verstecktem Heiligenschrein und Bänke auf felsigem Grund sorgen für einen Hauch von alpiner Atmosphäre. 

Eine besondere Sehenswürdigkeit ist vom Olsberg südostwärts zu sehen: die Bruchhauser Steine. Schaut man den Istenberg mit den Steinen von irgendwo aus einem Tal an, sind sie immer leicht zu erkennen, weil sie sich deutlich gegen den Himmel abzeichnen. Von oben betrachtet, vom Olsberg aus, scheinen sich die Steine etwas im Wald zu verstecken. Nur der höchste von ihnen, der Feldstein schaut über den Bergkamm hinaus. 

Und genau um diesen Feldstein geht es uns heute Morgen. Nur am Tag der Wintersonnenwende geht die Sonne fast genau hinter dem Feldstein auf. Welch ein Lichtschauspiel, wenn er plötzlich einen goldenen Heiligenschein bekommt. Schon wenige Minuten später flutet die aufgehende Sonne auch die übrigen Bruchhauser Steine. Und dann geht es schnell: Mehr und mehr Gipfel, Wälder und schließlich auch Orte in den Tälern leuchten auf. Das Himmelblau wird vom Reif auf Büschen und Gräsern reflektiert. Die Bäume erstrahlen in Orange. Blau und Orange sind Komplementärfarben. Wird ein Bild von zwei komplementären Farben dominiert, wirkt es sofort doppelt so emotional ansprechend. Das passt heute mal wieder alles ganz prima – ein Fotografentraum im Winterlicht. 

Nach solch tollen Eindrücken und vor allem nach einer solchen Bergtour vor Sonnenaufgang haben wir uns ein leckeres Frühstück verdient. Zwischen dem Gipfel des Olsbergs und den Bruchhauser Steinen ist die richtige Adresse für dieses Vorhaben: der Schinkenwirt. Als wir bei ihm ankommen, hat sich die Sonne inzwischen bis ins Tal am Fuße des Borbergs vorgearbeitet. Der Schinkenwirt liegt wirklich in einem Brennpunkt der Wanderwege. Über den Borberg oberhalb des Hauses führt der Rothaarsteig. vier der gut 40 Sauerland-Seelenorte sind fußläufig vom Schinkenwirt aus zu erreichen, einer davon sogar unmittelbar vor der Tür: der Eisenberg. Borbergs Kirchhof und die Ginsterköpfe erfordern einen kleinen Anstieg auf den Kamm. Zum Schmalahsee muss man sogar jenseits der Ginsterköpfe wieder ein Stück ins nächste Tal absteigen. Wer Sauerland-Seelenorte erforschen will, findet beim Schinkenwirt den optimalen Ausgangspunkt. 

Aber diese Touren zu den Seelenorten heben wir uns für später auf. Nach dem Frühstück haben wir andere Pläne: Sauna und eine Kneipp-Anwendung warten auf uns im Garten hinter dem Hotel. 

Klaus-Peter Kappest

Winterliche Wohlfühlwandertipps in Olsberg

Videoimpressionen zum Winterlicht in Olsberg

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